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Amtshaus im Grünen oder Wiedermal Subbotnik

Sieben Entschlossene machten am 8. April mit eigenem Gartengerät dem „Wildwuchs“ vor dem Amtshaus ein Ende. Laubblätterberge, Unkraut, Glasscherben, alles, was in einen gepflegten Garten nicht gehört, flog raus. Und alles, was schmückt: Stiefmütterchen, Ostereier am blühenden Forsythien-Strauch und ein frisch aufgeworfener Boden, wurde zugelassen.

Jens Tangenberg, Vorsitzender vom Bürgerverein in Französisch Buchholz, hat diesen Einsatz vor Jahren ins Leben gerufen. So entstehen Traditionen. An einem Sonnabend im März oder April ist Subbotnik. Diesmal dauert das Vergnügen zwei geschlagene Stunden. Danach gibt´s Kaffee und Kuchen im Amtshaus. Die Akteure schauen sich an. Sie kennen sich gut. Denn es sind immer die gleichen. Über neue Gesichter würden sich die Wühlmäuse sehr freuen.

Und übrigens, es lohnt. Das Nachbarschaftszentrum hat eine Perspektive. Einstweilen bis 2020, erfuhr Imke Sturm-Krohne, Chefin des Nachbarschaftszentrums,  vom Berliner Senat.

500. Rotbuche gepflanzt

775 Jahre Französisch Buchholz

Das war ein Pflanzfest bei schon fast sommerlichen Temperaturen. Am 25. und 26. März 2017 startete die 2. Pflanzaktion anlässlich „775 Rotbuchen für Französisch Buchholz“.

Der Verein aufBuchen hatte aufgerüstet und zwei weitere Pflanz-Spaten vom Typ Göttinger Fahrradlenker angeschafft. Da ging das Pflanzen wie das Brezel-Backen, aber das auch nur, weil  Pflanzteams der Buchholzer Sparkasse, von Vistaprint, der Jeanne Barez Schule, aufBuchen, dem Bürgerverein Französisch Buchholz und Buchholzer Bürgern halfen.

Die Bilder von der Pflanzaktion sprechen ihre eigene Sprache.

Unser großer Dank geht an alle Spender, die finanziell und / oder mit Zeit und Arbeitskraft diesem jungen Rotbuchenhain ins Leben verholfen haben.

… das war Ingeborg Krabbe,

Gebürtige Leipzigerin, urige Berlinerin, deutsche Schauspielerin und Kabarettistin –

die am 17. März 85jährig einem Krebsleiden erlag.

Das letzte Mal, dass wir ihr begegneten, war in Französisch Buchholz und rein zufällig. Sie steckte ihren Kopf in die Küche und ließ uns wissen, dass sie nachmittags zum Geburtstagskaffee kommen würde. Ganz in Eile zog sie ihren Kopf wieder zurück, schloss die Tür und ward verschwunden. Hildegard Peuker, eine langjährige Nachbarin und Freundin der Krabbe, feierte an diesem Tag ihren 102. Geburtstag. Sowas vergisst man doch nicht, wenn man Krabbe heißt.

1949 in Leipzig begann ihr Schauspielstudium, 1954 debütierte sie beim Film. Theater und Fernsehen wurden gleichermaßen ihr Medium. Gastauftritte in der Sachsenklinik waren am Ende ihrer Laufbahn viermal angesagt. Die Serie „In aller Freundschaft“ hat auch ihr Gesicht von Darstellern, die in der Kürze einer Nebenrolle Leben aufblättern können. Und die Krabbe konnte es.

Sie hatte eine Vorliebe für komödiantische Rollen und gründete 1954 mit anderen Kollegen in Leipzig die „Pfeffermühle“. Zwei Töchter zog sie groß und war zweimal verheiratet. Den Kurt-Siedler-Preis der Stadt Aachen erhielt sie für  ihre schauspielerischen Leistungen 2003. Mehrfach wurde sie vom Publikum zum Fernsehliebling gewählt.

Wer erinnert sich nicht? Rollen in „Die Abenteuer des Werner Holt“, „Polizeiruf 110“ und „Der Staatsanwalt hat das Wort“, eine der „Drei reizenden Schwestern“. In beliebten Fernsehserien wie „Pfarrer Braun“ und „Der Bulle von Tölz“ war sie dann später zu sehen. Und auf der CD, die „Buchholzer Geschichten“ erzählt, schwärmt die Buchholzerin mit Wohnsitz an der Panke: „Ein bisschen Farbe druff“.…

Der mehr im Osten als im Westen bekannten Schauspielerin wurde gern nachgesagt, sie sei die Heidi Kabel des Ostens. Nein, Sie war die Ingeborg Krabbe, volkstümlich mit Berliner Schnauze, feinfühlig und derb, laut und leise … Ein Mensch an unserer Seite.

Bild: © picture-alliance / ZB