Gedenkrunde zum 40. Todestag der Sängerin Bärbel Wachholz

Zu den großen und berühmten Persönlichkeiten von Französisch Buchholz gehört ohne Zweifel die Sängerin Bärbel Wachholz. Besonders in den 50er und 60er Jahren war sie unumstritten die Nr. 1 der damaligen DDR-Musikbranche. Durch ihre Platten und Auftritte war sie auch im Ausland geschätzt und geliebt. Leider verstarb sie viel zu früh im Alter von nur 46 Jahren am 13. November 1984 in Buchholz.

Anlässlich ihres 40. Todestages kamen Familie, Fans, Freunde, die sie noch persönlich kannten, und der Bürgerverein an ihrem Grab auf dem Buchholzer Friedhof IX zusammen, um ihrer zu gedenken. Dazu hatte der Berlin-Brandenburger Fankreis „Unsere Bärbel Wachholz!“ eingeladen. Michael-Peter Jachmann vom Bärbel Wachholz-Archiv Angermünde erinnerte an die künstlerischen Leistungen der Sängerin und würdigte Ihre unverwechselbare Einmaligkeit.

Unser Buchholzer Mitbürger Roy Voigt hat sich vorgenommen, das Andenken an Bärbel Wachholz besonders im Ort aufrecht zu erhalten und er hat als neues Mitglied im Bürgerverein die Mitgliederversammlung Anfang November 2024 gebeten, ihn dabei zu unterstützen. Der Vereinsvorsitzende, Lars Bocian, berichtete, dass die Mitgliederversammlung dies auch einstimmig so beschlossen hat.

Dazu gehört, dass auf der Vereinsinternetseite ein Bereich zum Gedenken an besondere Buchholzer Menschen eingerichtet wird. Den Anfang wird der Verein nun mit Bärbel Wachholz machen. Zudem will sich der Verein für eine Bärbel-Wachholz-Straße im Ort einsetzen. Schließlich erinnert eine Ausstellung in Angermünde an Bärbel Wachholz, wo sie geboren wurde. Ausstellungen und Veranstaltungen in Erinnerung an die langjährige Buchholzerin sind für den Verein auch hier vorstellbar. Michael-Peter Jachmann hat zugesagt, die Buchholzer dabei gerne zu unterstützen.

Näheres zu der Gedenkrunde kann auf seiner Internetseite nachgelesen werden.

Titel- und Gruppenbild sowie einzelne Textteile wurden mit freundlicher Genehmigung von Michael-Peter Jachmann zur Verfügung gestellt.

Kirschen aus Buchholz für den König

Ende des 17. Jahrhunderts brachten die hugenottischen Religionsflüchtlinge neben dem Weizenanbau und neuen Gemüsesorten, wie Spinat, Spargel und Rosenkohl, auch die Obst- und Gemüseanzucht in Treibhäusern in unsere Gegend. So fand auch die Familie Sarre zunächst in Buchholz bei Berlin eine neue Heimstatt. Der älteste bekannte Vorfahre war Pierre Sarre (1655 – 1739). Über dessen Sohn Philippe (1696 – 1780), der 1749 Gärtner am Hofe Friedrichs II. (1712 – 1786, König ab 1740) war, erzählt Edouard Muret (1833 – 1904) in seiner „Geschichte der Französischen Kolonie in Brandenburg-Preußen“ (1885) folgende Anekdote:

„Ich möchte hier auch eine Familientradition erwähnen. Dieselbe betrifft den Sohn des wie viele seiner Berufsgenossen, aus Metz eingewanderten Gärtners Pierre Sarre, dessen Familie noch heut in unsrer Residenzstadt blüht und unter ihren Mitgliedern Männer zählt, welche sich durch Tüchtigkeit, Rechtschaffenheit und Wohlthun auszeichnen. Dieser hatte sich die Kultur von edlen Obstbäumen und das Treiben von Frühobst zur Aufgabe gemacht und ließ dem König Friedrich II. stets die ersten und schönsten der von ihm getriebenen Kirschen in einer besonders hierzu bestimmten Schachtel zugehen, die eines seiner zahlreichen Kinder nach Sanssouci zu tragen pflegte und dem dienstthuenden Kammerdiener übergab. Der Dank des Königs bei Rückgabe der ihres Inhalts ledigen Schachtel war die beste Anerkennung und die dem König bereitete Tafelfreude der schönste Lohn für den Erfolg, mit dem der brave Kolonist der Gartenkunst oblag.

Nach einem harten Winter waren wiederum die ersten Kirschen reif geworden. Eine der Töchter Sarres machte sich mit denselben auf den weiten Weg nach Potsdam und übergab in der gewohnten Weise die Schachtel dem Kammerdiener. Aber sie mußte diesmal viel länger als gewöhnlich auf die Antwort warten. Endlich übergab ihr der Kammerdiener die wohl versiegelte Schachtel mit der Weisung, daß der König keinen Gebrauch mehr von den Kirschen machen könne.

Mit Thränen verließ das erschrockene Mädchen das Schloß, langte spät am Abend im väterlichen Hause an und berichtete den seltsamen Verlauf ihrer Sendung. Der Vater, bestürzt und in Ungewißheit darüber, ob den Kirschen nicht dennoch irgend ein Makel angehaftet oder eine Unachtsamkeit der Überbringerin dieselben etwas beschädigt hätte, öffnete hastig die Schachtel. Aber wie groß war sein Erstaunen, als er nun fand, daß die Kirschen nicht mehr vorhanden waren, die Kirschkerne dagegen, jeder mit einem Friedrichsdor sauber in Papier gewickelt, sich vorfanden. Obenauf lag ein schriftlicher Befehl des Königs, der den Gärtner Sarre zu einem bestimmten Tage nach Potsdam beschied. Die Freude war groß in dem bescheidenen Gärtnerhause. Zur festgesetzten Stunde traf der alte Gärtner in Sanssouci ein und wurde mit mehreren andern Wartenden zum König geführt. „Hier ist der Mann“, sprach der König zu den Anwesenden, indem er auf Sarre wies, „der mir schon seit Jahren die ersten und schönsten Kirschen aus seinem Garten liefert. Lasset es Euch von ihm sagen, wie er es macht, da Ihr nicht imstande seid, Ähnliches zu leisten, trotz des schweren Geldes, das ich zahlen muß. Schert Euch!“

Es waren die Gärtner der königlichen Gärten, denen diese Rede galt. Der große König ließ sich nunmehr mit Sarre in ein freundliches Gespräch ein und versprach ihm eine Besichtigung seines Gartens. Schon nach wenigen Tagen erfüllte er sein Versprechen, ließ sich die einzelnen Treibhäuser zeigen und kaufte eine Anzahl von Orangenbäumen für Sanssouci. Dieselben sind vom Professor Kopisch bei Bearbeitung seines Werkes über Sanssouci mit dem Namen Sarre als ihres ersten Pflegers erwähnt worden und sollen noch heut der königlichen Orangerie angehören.“

Text von Detlev Enneper

Quellen: Geschichte der französischen Kolonie in Brandenburg Preußen, 1885;  Harry Nehls, Cauer-Skulptur auf der Grabstätte Sarre, Edition Luisenstadt, 1998; Kirschen für den König, vacat verlag, 2. verbesserte Auflage, Potsdam 2004; u. a.

Bilder: Archiv Enneper

Pankower Jahresempfang 2024

Der Veranstaltungsort war gut gewählt, aber leider spielte das Wetter nicht mit: In das Schloss Schönhausen luden zum diesjährigen Jahresempfang die Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch und der Bezirksverordnetenvorsteher Dr. Oliver Jütting ein. Ein inhaltlicher Schwerpunkt des Empfangs war die Teilnahme der Pankower Partnerstädte Kołobrzeg (Kolberg) in Polen, Ashkelon in Israel und Riwne in der Ukraine. Für die Vereine ist der Empfang eine gute Gelegenheit, sich mit anderen zu vernetzen und mit Entscheidungsträgern und Verantwortlichen in lockerer Atmosphäre zusammenzukommen. Nässe und Kälte haben manche davon abgehalten, aber der Bürgerverein war wie gewohnt präsent.