Neue Ortschronistin in Französisch Buchholz

Seit geraumer Zeit bemühte sich der Bürgerverein Französisch Buchholz e. V. um eine Nachfolge des Ortschronisten Dieter Geisthardt, der seit einigen Jahren sein Ehrenamt aus gesundheitlichen Gründen nur noch sporadisch ausüben konnte. Mehrere Jahrzehnte war Dieter Geisthardt als Ortschronist in Französisch Buchholz tätig und außerordentlich beliebt. Der 78Jährige blickt auf eine ungewöhnlich erfolgreiche ehrenamtliche Tätigkeit zurück.

Das Ehrenmitglied des Bürgervereins Dieter Geisthardt und Anne Schäfer-Junker trafen sich am 25.11.2012 im Traditionszimmer und Archiv von Dieter Geisthardt an der Gravensteinstraße in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr. An der langjährigen Wirkungsstätte des Ortschronisten vereinbarten sie gemeinsam im Beisein von Herrn Berghaus von der Freiwilligen Feuerwehr, die Übernahme des Ehrenamtes durch die Französisch Buchholzerin Anne Schäfer-Junker. Dieter Geisthardt freute sich außerordentlich, dass seine Arbeit durch eine Nachfolgerin gewürdigt wird und dankte mit bewegten Worten vor allem dem Bürgerverein Französisch Buchholz und der Freiwilligen Feuerwehr e. V. „Ich sehe mit großer Freude der Arbeit der neuen Ortschronistin entgegen und bin glücklich, dass Anne Schäfer-Junker dieses Ehrenamt fortführen wird.“

Ihre zukünftige Aufgabe sieht die neue Ortschronistin in der Erforschung und Darstellung des Lebens in Französisch Buchholz, das 1920 als Buchholz in Groß-Berlin eingemeindet wurde und seit 1999 wieder Französisch Buchholz heißt. Hierzu kann sie aus einem großen Fundus im Archiv Dieter Geisthardts schöpfen. 1992 war es ihm gelungen, mit Hilfe der Chronik Pankow e.V. des Hugenotten Museums u.a., zahlreicher Archive und vieler historisch interessierter Buchholzer Familien, ein bedeutendes Werk „750 Jahre Buchholz. 1242 – 1992“ herauszugeben. Mit diesem Buch gelang Dieter Geisthardt die historisch lückenlose Darstellung der Ortsgeschichte. In weiteren vier Bänden „Geschichten aus Französisch Buchholz“ widmete sich der Ortschronist der historischen Entwicklung aus wirtschaftlichem, kulturellem, städtebaulichem und gesellschaftlichem Blickwinkel – insbesondere aber auch unter Berücksichtigung herausragender und prägender Persönlichkeiten des Ortsteils.

Im Ortsteil Französisch Buchholz, das zu Berlin-Pankow gehört, wurde von jeher die Tradition der Hugenotten wach gehalten. Hierfür setzt sich der Bürgerverein aktiv ein.

„Besonders um die Ideen der Toleranz, der Freiheit, der Landbau- und Garten-Kultur und der sozialen Fürsorge haben sich die Hugenotten verdient gemacht. Dieses kulturelle Erbe wollen wir weiter pflegen. Führungen durch Französisch Buchholz sollen wieder beginnen, wie sie Dieter Geisthardt so lebendig zwischen „Geologischem Garten“ an der Bucher Straße und Hugenottenplatz durchgeführt hat. Besonders freue ich mich auf eine Führung mit Dieter Geisthardt über den traditionellen Friedhof IX im Frühjahr. Hier finden sich noch immer die Namen der ersten Hugenottenfamilien auf einigen Gräbern. Sie werden von heute noch lebenden Nachfahren gepflegt“, sagte Anne Schäfer-Junker vom Bürgerverein Französisch Buchholz.

Elfenteich aufgeräumt – Teil II

Nach der erfolgreichen Aktion im Sommer dieses Jahres, bei der durch den Oktopus Französisch Buchholz sowie den Bürgerverein, die Böschung des Elfenteichs vom matschigen Laub befreit wurde, stand nun der aufwändigere zweite Teil an.

Mit vollem Einsatz waren die Beteiligten vom letzten Mal wieder mit dabei und bargen nun das im Teich liegende Holz und Geäst. Gleichzeitig wurde der im Teich befindliche Müll entsorgt. Dabei kam allerhand zu Tage: Von Plastikflaschen bis hin zu Gummischläuchen und mit Altöl gefüllte Kanister.

Eine besondere Rolle nahm bei dieser Aktion die Buchholzer Jugendfeuerwehr ein: In beeindruckender Kompaniestärke und mit vollem Einsatz rückte das Jungvolk an und packte mit vollen Kräften zu. Ein tolles Bild, mit welcher Begeisterung da angepackt wurde. Den Nachwüchslern folgten tagsdrauf die Erwachsenen und holten mit technischer Unterstützung eines Löschwagens die restlichen Stämme aus dem Wasser, die zersägt und zur Abholung durch das Grünflächenamt gestapelt wurden. Ein Transportcontainer war längst voll.

Dem Grünflächenamt ist für die gute Zusammenarbeit ebenso zu danken, wie den vielen fleißigen Helfern von Buchholzer Feuerwehr und dem Oktopus.

Alle Aktiven hoffen, dass der Teich möglichst lange von neuem Unrat verschont bleibt.

Bericht vom Kulturforumsbesuch

 Besondere Begegnungen brachte der sechste Vortragsabend in der Veranstaltungsreihe EINFLUSSREICHE KUNSTAGENTINNEN am Freitag, dem 28.9.2012, während einer Doppel-Führung in der Ausstellung im Kulturforum „Homme de lettres Federic – Der König am Schreibtisch“, die von der Staatsbibliothek zu Berlin und dem Geheimen Staatsarchiv – Preußischer Kulturbesitz bis 30.9.2012 in der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin gezeigt wurde.

Die von Dorothea Barfknecht und Dr. Frank Althoff vorgetragenen neuen Einblicke während des Rundganges bei der Besichtigung der Autographen, Drucke, Gemälde und Plastik brachten den Anwesenden das Leben, das Schaffen und die Verdienste des Königs sowie aufregende neue Erkenntnisse nahe: egal ob es die Kabinettsordres oder die privaten Schreiben an Familienmitglieder, Vertraute oder die künstlerischen Werke von F II betraf – sie alle nahmen ihren Ausgang vom Schreibtisch des Königs aus der Bibliothek des Schlosses Sanssouci (ca. 1745), der am Rundgang-Beginn die Besucher empfing.

Beeindruckend war die Codierung militärischer Befehle in seinen Briefen. Für uns stand diese Führung unter dem Motto „Friedrich II. und Königin Elisabeth Christine“. So lasen wir Briefe an seine Gemahlin von ihm, an seine Mutter Sophie Dorothea und nahmen seine besondere Zuneigung zu seiner Schwester Wilhelmine Markgräfin von Bayreuth wahr.

An einer wunderbaren Tafel, bei Wein- und Imbiss und anregenden Gesprächen im Café Kulturforum klang die Veranstaltung aus.