Gebürtige Leipzigerin, urige Berlinerin, deutsche Schauspielerin und Kabarettistin –
die am 17. März 85jährig einem Krebsleiden erlag.
Das letzte Mal, dass wir ihr begegneten, war in Französisch Buchholz und rein zufällig. Sie steckte ihren Kopf in die Küche und ließ uns wissen, dass sie nachmittags zum Geburtstagskaffee kommen würde. Ganz in Eile zog sie ihren Kopf wieder zurück, schloss die Tür und ward verschwunden. Hildegard Peuker, eine langjährige Nachbarin und Freundin der Krabbe, feierte an diesem Tag ihren 102. Geburtstag. Sowas vergisst man doch nicht, wenn man Krabbe heißt.
1949 in Leipzig begann ihr Schauspielstudium, 1954 debütierte sie beim Film. Theater und Fernsehen wurden gleichermaßen ihr Medium. Gastauftritte in der Sachsenklinik waren am Ende ihrer Laufbahn viermal angesagt. Die Serie „In aller Freundschaft“ hat auch ihr Gesicht von Darstellern, die in der Kürze einer Nebenrolle Leben aufblättern können. Und die Krabbe konnte es.
Sie hatte eine Vorliebe für komödiantische Rollen und gründete 1954 mit anderen Kollegen in Leipzig die „Pfeffermühle“. Zwei Töchter zog sie groß und war zweimal verheiratet. Den Kurt-Siedler-Preis der Stadt Aachen erhielt sie für ihre schauspielerischen Leistungen 2003. Mehrfach wurde sie vom Publikum zum Fernsehliebling gewählt.
Wer erinnert sich nicht? Rollen in „Die Abenteuer des Werner Holt“, „Polizeiruf 110“ und „Der Staatsanwalt hat das Wort“, eine der „Drei reizenden Schwestern“. In beliebten Fernsehserien wie „Pfarrer Braun“ und „Der Bulle von Tölz“ war sie dann später zu sehen. Und auf der CD, die „Buchholzer Geschichten“ erzählt, schwärmt die Buchholzerin mit Wohnsitz an der Panke: „Ein bisschen Farbe druff“.…
Der mehr im Osten als im Westen bekannten Schauspielerin wurde gern nachgesagt, sie sei die Heidi Kabel des Ostens. Nein, Sie war die Ingeborg Krabbe, volkstümlich mit Berliner Schnauze, feinfühlig und derb, laut und leise … Ein Mensch an unserer Seite.
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