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Was ist uns die Elisabethaue wert? Bürgerinitiative in Blankenfelde gegründet

Das Stadtgut Blankenfelde zog am 13. November über 100 Menschen ins Kurhaus, einem urigen Teil des vielgliedrigen Anwesens. Auf der Stelle gründeten die Besucher eine Bürgerinitiative. Worum geht es?

5.000 Wohnungseinheiten sollen auf der grünen Wiese, genauer: auf der Elisabethaue, entstehen. Ein neuer Stadtteil mit vielleicht 15.000 Einwohnern.

Kompetente Gäste, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung in Pankow Jens-Holger Kirchner, Vertreter der Parteien, Naturschützer, betroffene Landwirte und Umweltaktivisten, nahmen Stellung zu diesem Vorhaben, informierten und argumentierten.

Die Fragen der Bürger zielten auf ihr Mitbestimmungsrecht. Den forschen Pläneschmiedern von Abgeordnetenhaus und Senat erteilten sie eine Abfuhr. Zuerst war unter den Versammelten Konsens: Wir können uns eigentlich beruhigen, wir sind ja von Anfang an dabei und werden unsere Sicht der Dinge schon vorbringen. Dann wurde aber ruchbar: Es gibt konkrete Termine für Absprachen, z.B. zwischen den Wohnungsbaugesellschaften Howoge und Gesobau. Und wenn Wohnungsbaugesellschaften über Bebauungen sprechen, geht es wohl kaum um straßenbegleitende Teilbebauung, die bisher auf diesen Flächen vorgesehen war. Das heißt, grüner Norden und Frischluftschneise für die Hauptstadt ade. Es geht also schon konkret zur Sache. Da kommt die Bürgerinitiative eher spät als früh – aber entschlossen und zielbewusst, kämpferisch.

Es wurde an diesem Abend klar: Das nachhaltige und auf die ganze Stadt Berlin zielende Entwicklungskonzept fehlt. Wohnungen und erst recht bezahlbare sind wichtig, das weiß jeder. Die Versäumnisse des Senats auf diesem Gebiet schreien zum Himmel. Jahrelang passierte nichts. Jetzt mit Brachialgewalt auf die Wohnungskarte setzen und dabei vergessen, dass wir auch durchschnaufen können müssen, ist nicht angesagt. Die Elisabethaue wird als eigner Ortsteil geplant und erhält keinen städtebaulichen und sozialen Zusammenhang mit Französisch Buchholz. Hier stehen viele Dinge an, die überlegt und bürgerfreundlich entschieden werden müssen.

Dankenswerterweise kamen aus Reinickendorf die Eheleute Stahlkopf. Sie haben die dortige Bürgerinitiative zum Erfolg geführt und forderten die Anwesenden temperamentvoll auf, vor Schwierigkeiten nicht zurückzuschrecken, weiterzumachen und sich durchzusetzen.

Für den Bürgerverein Französisch Buchholz ist es wichtig, sich in die Diskussion einzumischen. Auf Entscheidungen, die den grünen Berliner Norden, die Frischluftschneise für Berlins Mitte und die Infrastuktur im Berliner Nordostraum betreffen, muss Einfluss genommen werden.

Evangelische Kita eingeweiht

Bereits am 1. September wurde die neue evangelische Kindertagesstätte in der Gartenstraße in Betrieb genommen. Am 19. Oktober feierte mit einem Festgottesdienst die evangelische Gemeinde das besondere Ereignis.

Der neue Kinderchor unter Leitung von Frau Hardieck eröffnete die Feierstunde. In einer kurzen Festansprache dankte Pfarrer König den beteiligten kirchenpolitischen Gremien und ihren Vertretern für ihren Einsatz und die finanzielle Unterstützung die den Neubau nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit möglich gemacht haben. Die Leiterin der Kita, Frau Steffin, brachte in ihrer kurzen Ansprache auch ein wenig Wehmut zum Ausdruck, dass nach ca. 80 Jahren die Kita aus dem Pfarrhaus an der Hauptstraße auszieht. Bindeglieder und Erinnerungen zum alten Standort werden jedoch ein frisch gepflanzter Apfelbaum und ein Bronzeglocke aus dem 19. Jahrhundert sein, die ohne Funktion über 50 Jahre im Glockenturm der Kirche überdauert hat. Die Glocke wird in der Gartenstraße einer neuen eigenen Bestimmung zugeführt und soll das tägliche Mittagsmahl einläuten. Eine bunte Prozession mit diesen Gaben an seiner Spitze führte im Anschluss an den Gottesdienst in die neue Kita, wo sich Alt- und Jung-Französisch Buchholzer(in) einen eigenen Eindruck von der neuen Einrichtung verschaffen konnten.

Neben guten Wünschen überbrachte der Vorsitzende des Bürgervereins, Herr Tangenberg, der Kita-Leiterin, Frau Steffin, zur offiziellen Einweihung ein kleines Präsent, die sich für die Aufmerksamkeit ausdrücklich bedankte.

Vernissage im Amtshaus Buchholz: Im Namen der Buche

Bäume kommunizieren. Menschen auch. Eindrucksvoll ging das vonstatten am 10. Oktober 2014 im Amtshaus von Französisch Buchholz. Zur Vernissage „Im Namen der Buche“ konnte Frieder Bubl, Vorsitzender des Kultur- und Bildungsvereins Nord-Licht, den Präsidenten des Freundschafts- und Förderkreises Buchholz Europa e.V. begrüßen. Rudi Wieckhorst reiste mit Frau Anni aus Buchholz/Dittmarschen an. Und schon im nächsten Juni, wenn sich Buchholzer mit Buchholzern in Berlin treffen, werden sie wieder bei uns sein. Jens Tangenberg, Vorsitzender des Bürgervereins, und Vorstandsmitglied Monika Tangenberg waren die Gäste von „nebenan“. Ein auserlesenes, hoch interessiertes Publikum forderte Detlev Enneper, der die Idee zur Darstellung der Buche in ihren vielen Facetten hatte, heraus.

Und was wurde aus dieser Idee? Ein sinnliches Erlebnis. Ein Aha-Erlebnis im Wortsinn.

Auf 41 Fotografien im Großformat steht die Buche, die Namensgeberin für immerhin 89 Ortschaften in Deutschland, im Mittelpunkt.

Die Naturaufnahmen selbst sind ästhetisch eine reine Freude, und sie bringen wichtige Erkenntnisse. Bis hin zum Kulinarischen. Bucheckern-Öl ist eine Delikatesse, konnten die Gäste im „Selbsttest“ feststellen; aus Buchenholz gefertigte Schablonen für Töpfchen zum Aussäen und später in die Erde versenken – Klasse!

Oder: Kennen Sie Horst Buchholz? Oder die Familie Buchholz? D. E. sagt Ihnen, was dahintersteht und bleibt weiter am Wald und besonders an der Buche dran. Einige, die seine Begeisterung teilen, haben den Verein aufBuchen e.V. gegründet und einen Platz gefunden, wo Buchenpflanzungen vom Förster begrüßt werden, ja auch der Naturierung der Rieselfelder dienen. Schauen Sie doch mal ins Internet bei aufbuchen.de. Vielleicht fangen Sie ja Feuer. Bis Ende Oktober können Sie die Ausstellung im Amtshaus besuchen. Tun Sie es im Namen der Buche.